Dass die Dänen in Sachen Digitalisierung der Schulen Vorreiter sind, ist längst kein Geheimnis mehr. Die Digitalisierung des dänischen Bildungssystems geht sogar so weit, dass die Abiturprüfung am Laptop geschrieben wird. Lehrer wie Schüler müssen die Technik beherrschen, sicher und gewandt mit digitalen Medien umgehen. In anderen skandinavischen Ländern ist es ähnlich. Aber was haben die, was Deutschland nicht hat? Oder besser gesagt: Was können wir aus heutiger Sicht von den Skandinaviern lernen?
1. Einfach mal machen
In Dänemark war die Digitalisierung der Schulen bereits vor 15 Jahren ein großes Thema. Und während hierzulande grundlegend über die Sinnhaftigkeit digitaler Medien im Unterricht diskutiert wurde, haben die Dänen einfach angefangen. Sprich: Reichlich Laptops angeschafft, um alle Schüler zu versorgen. Große Whiteboards aufgehängt, die mit allen Geräten verbunden werden können. Und die Begeisterung technikaffiner Lehrkräfte genutzt, um das Thema voranzutreiben. Alles in Allem hat das zu dem Vorsprung geführt, der heute digitale Schule leicht macht.
Gut, Dänemark ist deutlich kleiner als Deutschland und das Schulsystem beweglicher. Im deutschen Bildungsföderalismus funktioniert "einfach mal machen“ aufgrund von Bürokratie und vorgegebenen Prozessen in vielen Schulen nicht. Aber mit etwas Initiative tun sich auch hier oft neue Möglichkeiten auf. Wichtig ist es, sich Verbündete auf allen Ebenen zu suchen – von der Schulleitung, über Elternverbände, bis zu Schülersprechern. Und neue Ideen zumindest im Kleinen mal auszuprobieren.
2. Strukturelle Voraussetzungen schaffen
Da Hardware alleine nicht reicht, haben dänische Schulen auch darüber hinaus die Voraussetzungen geschaffen, damit Lehrer wie Schüler problemlos mit digitalen Medien arbeiten können. Das beginnt beim gut funktionierenden Schul-WLAN, in das sich jedes Schulmitglied mit persönlichen Zugängen einloggen kann. Außerdem stehen innerhalb der Schulen ausreichend Lademöglichkeiten für Laptops und Tablets zur Verfügung.
Mindestens genauso wichtig: Eine verlässliche Software. Für das dänische Schulsystem gibt es bereits seit Jahren eine einheitliche Software, die zentral zur Verfügung gestellt wird und die alle Schulen nutzen. Damit das reibungslos klappt, stellen die Gemeinden zur Unterstützung der Schulen sogar eigene IT-Verantwortliche ab. Die Synchronisierung der Software ermöglicht einen problemlosen Austausch der Lerninhalte und vor allem: ein seit Jahren funktionierendes und gut erprobtes zentrales Schüler-Portal.
3. Das „sowohl als auch“ zulassen
Die typisch deutsche Digitalisierungsdiskussion kennt meist nur schwarz oder weiß, also den Untergang des Abendlandes oder die Rettung der Welt. Ein entspannter Umgang mit der Veränderung zeigt: so eindimensional ist es nicht. Auch in Dänemark hat man mittlerweile gelernt, dass oft die Kombination aus analog und digital zum besten Lernergebnis führt.
4. Digitale Medien nicht als Allheilmittel sehen
Erste Erfahrungen zeigen schon heute, dass allein der Zusatz „digital“ den Unterricht nicht zwingend besser macht. Auch reiner Frontalunterricht kann digital übermittelt werden – deswegen ist er nicht das bessere Bildungsformat. Hilfreich ist es, hier vor allem auf gute pädagogische und didaktische Konzepte zu setzen und auf dieser Basis das Potenzial digitaler Medien für das Lehren und Lernen vollständig auszuschöpfen.
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